Geteilte Freude zwischen Winterthur und Zürich

Der Schweizer Arzt und Naturforscher Johann Jakob Scheuchzer (1672–1733) veröffentlichte die ersten Beschreibungen und Abbildungen fossiler Fische aus der heute berühmten Fossilfundstelle Landesplattenberg in Engi GL. Eine von Scheuchzers Abbildungen aus dem Jahre 1709 zeigt den Kopf einer Schnabelmakrele von dieser Fundstelle. Die originale Fossilplatte dazu lagert heute in der Sammlung des Paläontologischen Instituts und Museums der Universität Zürich.

Die Engi-Dachschiefer wurden im Oligozän vor ca. 30 Millionen Jahren abgelagert. Die Schnabelmakrele und viele weitere Fischarten lebten in einem eher landfernen, aber nicht allzu tiefen Meeresbecken. Der Grund dieses Beckens war wahrscheinlich sauerstofffrei, so dass dort keine Aasfresser leben konnten. Wenn tote Fische auf den Grund sanken, wurden sie im Schlamm eingebettet und blieben bis heute als Fossilien erhalten.

Das Pendant in Winterthur entdeckt

Beim Reinigen und Dokumentieren der historischen Sammlung des Naturmuseums Winterthur entdeckten Mitarbeitende nun das Gegenstück zur Zürcher Platte. Dies zeigt, wie alt die Sammlung ist. Und es motiviert das Museum, weitere Nachforschungen zum Fund anzustellen: Wie und durch wen ist dieses Objekt nach Winterthur gelangt? Liegen vielleicht noch weitere Originale unerkannt auf irgendwelchen Tablaren? Die Digitalisierung und Aufarbeitung der Sammlung im Rahmen von SwissCollNet könnte Antworten auf diese Fragen geben – und weitere spannende Entdeckungen liefern.

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SwissCollNet
Das Schweizer Netzwerk Naturhistorische Sammlungen (SwissCollNet) der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz setzt sich für eine bessere Erschliessung naturhistorischer Sammlungen in der Schweiz ein. Unterstützt vom Bund schafft SwissCollNet zusammen mit Museen, Hochschulen und Botanischen Gärten die Grundlagen für die Digitalisierung und langfristige Verwaltung und Nutzung der Sammlungen.