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Die Witwenmacher und Schleierdamen von Bern

Der Botanische Garten Bern macht sein Herbarium derzeit fit für die Zukunft. Im Rahmen eines Digitalisierungsprojekts wird eine der bedeutendsten Sammlungen der Schweiz fachgerecht inventarisiert. Was dabei alles zum Vorschein kommt, zeigt ein Abend der offenen Tür Anfang Mai.

Herbarbelege werden fotografiert, beschriftet und in einer Datenbank erfasst.
Immagine: Botanischer Garten Bern

Nicht nur im Untergrund des Berner Bahnhofs wird fleissig gearbeitet, sondern auch in jenem der Länggassstrasse 31 bis 37. Vor zwei Jahren ist das Herbarium des Botanischen Gartens der Universität Bern dort eingezogen. Verbunden mit dem Umzug startete ein umfassendes Digitalisierungsprojekt. Die rund 500'000 Belege von Pflanzen, Pilzen und Algen sollten fachgerecht inventarisiert und archiviert werden. «Damit wollen wir sicherstellen, dass unsere Sammlung langfristig erhalten bleibt», sagt die Kuratorin Katja Rembold. Mit der Digitalisierung sollen die teilweise über 250 Jahre alten Herbarbelege zudem für Forscherinnen und Forscher auf der ganzen Welt und online für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Einblicke hinter die Kulissen

Die Digitalisierungsarbeiten sind zurzeit in vollem Gang: Die Belege erhalten eine Inventarnummer, werden fotografiert und die relevanten Informationen in eine Datenbank aufgenommen. Neben Herbarbelegen umfasst die Sammlung in Alkohol konservierte Pflanzen und Pilze, getrocknete Pflanzenteile, Fossilien, mikroskopische Dauerpräparate, botanische Illustrationen, historische Dias und Fotoplatten. So besitzt das Herbarium zum Beispiel von Josef Hanel (1865–1940) handkolorierte Glasplatten. Hanel war ein Meister des fotografischen Handwerks und begnadeter Künstler, dessen naturgetreue Werke Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seiner Zeit überaus schätzten.

Am 7. Mai öffnet das Berner Herbarium seine Pforten und erlaubt einen Blick hinter die Kulissen: Im Rahmen eines Abends der offenen Tür kann diese naturhistorische Sammlung besucht werden, um aus erster Hand zu erfahren, was es mit Trompetenpfifferlingen, Witwenmachern, Drachenbäumen oder Schleierdamen auf sich hat.

Erste Digitalisierungsphase gesichert

Möglich macht die gegenwärtige Aufarbeitung des Berner Herbariums unter anderem das Schweizer Netzwerk Naturhistorische Sammlungen (SwissCollNet) der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz. SwissCollNet setzt sich für eine bessere Erschliessung der naturhistorischen Sammlungen in der Schweiz ein. Unterstützt vom Bund schafft es zusammen mit Museen, Hochschulen und Botanischen Gärten die Grundlagen für die Digitalisierung und langfristige Verwaltung und Nutzung der Sammlungen. «SwissCollNet finanziert vier Projekte dieser Startphase», sagt Katja Rembold. «Damit können wir etwa zehn Prozent unserer Sammlung digitalisieren». Für die Finanzierung weiterer Digitalisierungsprojekte läuft die Mittelsuche.

  • Craterellus tubaeformis: restauriertes Präparat eines Trompetenpfifferlings (links vorher, rechts nachher).
  • Lodoicea maldivica: Ein Samen der Seychellenpalme wiegt bis zu 25 Kilogramm.
  • Phallus indusiatus: Stinkmorchel aus Madagaskar, geruchslos konserviert.
  • Lactarius deliciosus: Die handkolorierte Fotoplatte zeigt Edel-Reizker.
  • Lepidodendrum: Die prähistorischen baumförmigen Bärlapppflanzen sind nur noch als Fossilien zu bestaunen.
  • Amorphophallus titanum: Die Titanenwurz blühte 1936 im Botanischen Garten Bern.
  • Saxifraga hirculus: Der Moor-Steinbrech ist heute praktisch ausgestorben.
  • Jasminum foliis oppositis lanceolatii: Das Präparat dieser Jasmin-Art ist über 250 Jahre alt.
  • Craterellus tubaeformis: restauriertes Präparat eines Trompetenpfifferlings (links vorher, rechts nachher).Immagine: Botanischer Garten Bern1/8
  • Lodoicea maldivica: Ein Samen der Seychellenpalme wiegt bis zu 25 Kilogramm.Immagine: Botanischer Garten Bern2/8
  • Phallus indusiatus: Stinkmorchel aus Madagaskar, geruchslos konserviert.Immagine: Botanischer Garten Bern3/8
  • Lactarius deliciosus: Die handkolorierte Fotoplatte zeigt Edel-Reizker.Immagine: Botanischer Garten Bern4/8
  • Lepidodendrum: Die prähistorischen baumförmigen Bärlapppflanzen sind nur noch als Fossilien zu bestaunen.Immagine: Botanischer Garten Bern5/8
  • Amorphophallus titanum: Die Titanenwurz blühte 1936 im Botanischen Garten Bern.Immagine: Botanischer Garten Bern6/8
  • Saxifraga hirculus: Der Moor-Steinbrech ist heute praktisch ausgestorben.Immagine: Botanischer Garten Bern7/8
  • Jasminum foliis oppositis lanceolatii: Das Präparat dieser Jasmin-Art ist über 250 Jahre alt.Immagine: Botanischer Garten Bern8/8

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Contatto

Dr. Katja Rembold
University of Bern
Botanischer Garten der Universität Bern (BOGA)
Altenbergrain 21
3013 Berna